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Halsschmerzen: Ursachen, Symptome & schnelle Hilfe

Mann sitzt auf dem Sofa und hält sich schmerzhaft den Hals, Hinweis auf Halsschmerzen.

© Graphicroyalty AdobeStock 1458420978

Es beginnt mit einem leichten Kratzen, dann schmerzt jeder Schluck. Fast jeder Mensch kennt diese Beschwerden. Manchmal liegt der Grund auf der Hand, etwa nach einem langen Abend voller lauter Gespräche. Doch Halsschmerzen können viele Ursachen haben.

Ob es sich um eine harmlose Erkältung oder einen ernsteren Infekt handelt, zeigt sich oft an weiteren Anzeichen wie Fieber, starken Schluckbeschwerden oder geschwollenen Lymphknoten. Wichtig ist, die Symptome aufmerksam zu beobachten und bei anhaltenden oder ungewöhnlich starken Schmerzen ärztlichen Rat einzuholen.

Was genau sind Halsschmerzen

Der Hals ist von einer zarten Schleimhaut ausgekleidet. Sie ist wie eine Schutzbarriere, die Keime, Staub und Reizstoffe abfängt. Halsschmerzen entstehen, wenn sich genau diese Schleimhaut entzündet. Das passiert zum Beispiel, wenn Viren oder Bakterien in den Rachen dringen und das Gewebe reizen. Aber auch trockene Luft, saurer Mageninhalt oder eine überlastete Stimme können die Schleimhaut strapazieren. Der Halsbereich schwillt an und schmerzt beim Schlucken.

Formen von Halsschmerzen

Medizinisch werden nach Dauer und Verlauf akute, wiederkehrende und chronische Halsschmerzen unterschieden:

  • Akute Halsbeschwerden treten plötzlich auf und dauern meist weniger als eine Woche.
  • Sind die Halsschmerzen wiederkehrend und häufen sich mehrmals im Jahr, liegt meist eine schwache Abwehr dahinter.
  • Chronische Formen hingegen halten länger als zwei Wochen an und können durch äußere Einflüsse wie ständige Reizung des Rachenraums herbeigeführt werden, so z. B. durch Rauchen, Schnarchen oder Luftverschmutzung wie auch Allergien oder Reflux

Typische Symptome bei Halsschmerzen

Halsschmerzen zeigen sich insbesondere durch folgende Beschwerden:

  • Kratzen und Schmerzen im Hals
  • trockener Hals
  • Brenngefühl
  • Schluckbeschwerden

Häufig kommen Heiserkeit oder Hustenreiz hinzu. Bei Infekten oft auch Schnupfen oder leichtes Fieber. In der Regel klingen die Beschwerden meist nach wenigen Tagen bis einer Woche ab. Bakterielle Infektionen können allerdings länger dauern und erfordern manchmal Antibiotika.

Häufige Ursachen

Halsschmerzen verbreiten sich häufig durch Tröpfchen- und Schmierinfektion, wenn winzige Speicheltröpfchen in die Luft gelangen und Keime über Hände oder Oberflächen in Mund und Nase wandern.

Am häufigsten sind Erkältungsviren Schuld an dem Halsweh, wobei auch Grippeviren gerade in den Wintermonaten verstärkt kursieren.

Weitere Auslöser von Halsbeschwerden können Bakterienstämme sein. Streptokokken beispielsweise können eine Mandelentzündung herbeiführen, die deutlichere Symptome als eine übliche Erkältung zeigt. Sie startet zwar mit Halsschmerzen als Warnsignal, geht aber bald in starke Schluckbeschwerden, geschwollene Lymphknoten und manchmal Eiterbeläge auf den Mandeln über.

Ein Überblick über Krankheiten, die mit Halsschmerzen starten:

  • Erkältung und Grippe
  • Mandelentzündung (Angina tonsillaris)
  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
  • Pfeiffersches Drüsenfieber
  • Scharlach
  • Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Kindern

Neben Infekten spielen aber auch weitere Faktoren eine Rolle:

  • trockene Raumluft, vor allem in der Heizperiode
  • Zigarettenrauch oder Staub
  • Sodbrennen mit Rückfluss von Magensäure
  • allergische Reaktionen auf Pollen, Hausstaub oder Lebensmittel
  • Überlastung der Stimme durch Singen oder lautes Sprechen

Behandlung & wirksame Hausmittel

Halsschmerzen heilen in vielen Fällen ohne Medikamente vollständig aus. Bestimmte Maßnahmen können den Heilungsverlauf allerdings unterstützen. Bei einfachen Erkältungen helfen in erster Linie Ruhe und Hausmittel wie lauwarmes Wasser und Kräutertees mit Salbei oder Kamille, um die Schleimhäute dauerhaft feucht zu halten.

Feuchtigkeit & Lutschtabletten

Ein Luftbefeuchter oder Schalen mit Wasser auf der Heizung verbessern zusätzlich das Raumklima. Sie bringen feuchte Luft, die verhindert, dass die Schleimhäute weiter austrocknen. Optimal ist dabei eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent, die sich einfach mit einem Hygrometer kontrollieren lässt.

Lutschtabletten mit Pflanzenextrakten wie Isländisch Moos oder Salbei helfen, den Speichelfluss konstant anzuregen, und lindern den Schmerz. Bei stärkeren Beschwerden können jedoch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol sinnvoll sein.

Halswickel, Gurgeln & Inhalationen

Warme Halswickel fördern die Durchblutung und wirken angenehm, wenn die Entzündung schon einige Tage anhält. Auch Gurgeln mit lauwarmem Salzwasser oder mildem Kräutertee kann die Schleimhäute befeuchten, Beläge lösen und das Kratzen im Hals lindern.

Besonders angenehm wirkt Gurgeln, wenn es mit Inhalationen von warmem Wasserdampf kombiniert wird, da beides die Schleimhäute zusätzlich beruhigt. Wer mag, kann auch hier dem Wasser Zusätze wie Kamille oder Eukalyptus beimengen, um den Effekt zu verstärken.

Schnelle Hilfe für die Nacht

Eine starke Abwehr schützt vor Infekten. Neben ausgewogener Ernährung mit vielen Vitaminen und Antioxidantien, ist viel Schlaf wichtig, damit die Infektion schneller überwunden wird.

Vor dem Schlafengehen kann auch hier zusätzliche Raumbefeuchtung und ein weicher Schal um den Hals helfen, damit sich die Schleimhaut über die Nacht regeneriert und das Kratzen am Morgen oft spürbar geringer ist.

Wann zum Arzt

Mithilfe einer ärztlichen Abklärung lässt sich besser beurteilen, ob die Halsschmerzen viraler, bakterieller oder anderer Ursache sind. In einem Anamnesegespräch und beim Abtasten des Halses und der Lymphknoten erkennt die Ärztin oder der Arzt typische Anzeichen einer Infektion.

Bei Bedarf wird ein Rachenabstrich oder weitere Maßnahmen ergriffen, um den genauen Grund für die Beschwerden auszumachen.

Gerade bei folgenden Begleiterscheinungen sollte stets ein Arzt konsultiert werden:

  • Fieber über 38,5 Grad oder Schüttelfrost
  • Atemnot oder starken Schluckbeschwerden
  • eitrigen Belägen auf den Mandeln
  • Halsschmerzen, die sich nach wenigen Tagen nicht bessern oder sehr stark sind
  • Hautausschlag oder auffällige Lymphknoten
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